Lachmöwen sind typische Wintergäste am City-See. Den Sommer verbringen sie in ihren Brutkolonien, zum Beispiel im Nationalpark Unteres Odertal.
Im Herbst kehren sie zurück nach Marl. Sie bringen dann ihre Kinder mit, die man daran erkennt, dass sie noch braune Flächen an den Flügeln haben und blassere Beine. Die erwachsenen Möwen tragen nun ihr Schlichtkleid, sind fast ganz weiß mit einem dunklen Ohrfleck und einem roten Schnabel mit schwarzer Spitze.
Im Frühjahr mausern sie wieder in ihr Prachtkleid. Der Kopf ist dann schokoladenbraun und der Schnabel komplett rot. So aufgehübscht fliegen sie nach und nach wieder in ihre Brutgebiete. Im Sommer haben wir also so gut wie keine Möwen am City-See.
Einige der Lachmöwen tragen Ringe und man weiß, wie alt sie sind und woher sie kommen. Die Möwe mit dem Farbring TPON kommt zum Beispiel aus Bielinek, wo sie 2015 aus einem kleinen Möwenei schlüpfte. Dort wurde sie durch polnische Vogelberinger mit einem Vogelring der Vogelwarte „Gdansk“ (Danzig) markiert.
Im Spätherbst 2018 war eine Lachmöwe aus Litauen zu Gast. Sie muss über 1.000 km bis Marl geflogen sein.
Möwen sind Allesfresser. Leider fressen sie auch Plastikmüll in dem Glauben, dass es sich um Nahrung handelt. Viele Möwen sterben, weil der Plastikmüll sich im Magen sammelt und nicht wieder ausgeschieden wird. Auch am City-See sieht man immer wieder Möwen, die Unrat im Schnabel haben. Oft spielen sie nur mit ihrer „Beute“, aber ich möchte nicht wissen, wie viel sie davon auch verschlucken.
Am liebsten jagen die Möwen anderen Vögeln ihre Beute ab. Auch wenn sie sich irgendwo einfach bedienen könnten, ist es für sie viel spannender, anderen einen Brocken zu stehlen. Die Blesshühner können ein Lied davon singen, drehen aber hin und wieder auch den Spieß um 🙂
Am späten Nachmittag verlassen die Möwen den City-See und fliegen zu ihren Schlafplätzen. Wo diese Schlafplätze sind, konnte noch nicht herausgefunden werden. Möglicherweise übernachten sie im Bereich des HaLiMa Naturschutzgebietes an der Lippe.