Höckerschwan

Höckerschwan

Bis zum März 2020 hatte sich so schnell kein Höckerschwan am City-See verirrt.

Am 30.03.2020 bekamen wir plötzlich Besuch eines einzelnen Schwanenmanns. Obwohl er flugfähig ist und immer mal eine kleine Runde durch die Luft dreht, ist er nun schon lange da – und offensichtlich gekommen, um zu bleiben.

Der große Vogel benötigt große Gewässer, um starten und landen zu können, denn er braucht ordentlich Anlauf, um abheben zu können. Er ist mit einem Gewicht von 10–14 kg einer der schwersten flugfähigen Vögel.

Der auffallende schwarze Höcker auf dem Schnabel hat ihm den Namen Höckerschwan beschert. Die Höcker der Schwanenfrauen sind etwas kleiner als die der Schwanenmänner.

Schwäne sind in der Brutzeit sehr territorial und dulden keine weiteren Schwäne in ihrem Brutrevier. Die Schwanenväter sind sogar bereit, den eigenen Nachwuchs zu töten, wenn er das Revier nicht freiwillig verlässt.

Höckerschwäne sind Gänsevögel und ernähren sich wie diese vegetarisch, vor allem mit Wasserpflanzen, die sie unter Wasser abweiden. Hierbei hilft ihnen ihr ausgesprochen langer Hals, mit dem sie sehr tief gründeln können. Tauchen können Schwäne übrigens nicht.

Unser Schwan hat sich derweil an das Fastfood gewöhnt, welches seine Fans ihm am Seeufer anbieten. Dass Chips, Salzstangen und Co nicht die beste Nahrung sind, muss wohl nicht näher erläutert werden …. Auch wenn er noch so einen langen Hals macht – bitte widerstehen!


Inzwischen konnten wir in Erfahrung bringen, dass unser „Schwani“ nicht von ganz allein zum City-See gekommen ist. Er wurde dort ausgewildert. Ein Grund mehr, dass man sich doch etwas um ihn kümmern muss, damit er sich am City-See wohlfühlt und einigermaßen gesund lebt 😉

So sah unser „Schwani“ aus, als er am 30.03.2020 am City-See einzog (Foto: Dieter Kunkel)

Nachdem unser Schwan anfangs noch freundlich und zahm auf jeden Menschen zugegangen war, lernte er sehr schnell, dass es für ihn besser ist, den Menschen nicht so nah zu kommen und besser im Wasser zu bleiben. An Land ist er recht schwerfällig und kann den Attacken durch dumme Besucher nur schwer entkommen. Leider ist das Werfen von Steinen und Stöcken keine Seltenheit und auch das Begießen der Wasservögel mit Süßgetränken müssen wir häufiger beobachten.

Enttäuschenderweise ist der City-See nicht nur ein Lebensraum für Wasservögel, sondern auch ein Treffpunkt von Jugendlichen eines sozial schwachen Stadtteils, deren Benehmen häufig zu wünschen übrig lässt.


Im Jahr 2023 ging es dem Schwan schlecht. Er lag viel an Land und benahm sich auffällig. Wir hatten ihn eingefangen, er war voller Federlinge. In einer Pflegestelle sollte er wieder gesund gepflegt werden, aber bedauerlicherweise kam Schwani nicht mehr auf die Beine. Er verstarb nach ein paar Wochen in der Pflegestelle. Die Marler Zeitung berichtete über den „verschwundenen“ Schwan.