Zwergtaucher

Familie Zwergtaucher

Der Name ist Programm – der Zwergtaucher ist ein winziger Vogel, der gerne abtaucht. Das macht es schwierig, ihn zu beobachten.

Der Zwergtaucher kommt – wie der Haubentaucher – nur zum Brüten an den City-See. Im Frühjahr hört man deutlich die typischen Triller. Herr und Frau Zwergtaucher können perfekt im Duett trillern. Ihre Ankunft kann man also besser hören als sehen. Es sind ein bis zwei Brutpaare, die sich dort zusammenfinden, um eine Familie zu gründen.

Am Rand der Insel, im Schutz der überhängenden Äste, bauen sie ihr Nest. Die Eltern wechseln sich beim Brüten ab. Hierbei sind sie sehr störungsempfindlich und geben bei (vermeintlicher) Gefahr das Gelege selbst dann noch auf, wenn die Brut schon weit vorangeschritten ist. Die winzigen Nester sind sehr schwer zu entdecken. Am ehesten entdeckt man die weißen Schnabelseiten, die vom Nestrand leuchten. Ohne Fernglas, Spektiv oder Teleobjektiv kann man die Nester kaum wahrnehmen.

Die Eltern füttern ihre Küken überwiegend mit „Zwergfischen“. Die Küken verstecken sich gerne im Schilf, solange die Eltern auf Beutejagd sind.

Nicht lange nach der Brutzeit verlassen die Zwergtaucher den City-See. Es ist nicht bekannt, wohin sie fliegen. Möglicherweise überwintern sie auf einem großen Stausee oder auf einem Fließgewässer wie der Lippe, wo das Wasser nicht zufriert.

Zwergtaucher Küken
ein zauberhaftes Küken der Zwergtaucher

Nachtrag:

Lange waren die kleinen Zwergtaucher regelmäßige und erfolgreiche Brutvögel am City-See.

Etwa seit 2018 sind sie leider verschwunden. Keine Taucher mehr, keine Nester mehr. Ich vermute, dass sie Störungen zur Brutzeit zu groß waren. Insbesondere der Almauftrieb, bei dem die Insel von Menschen betreten wurde, hat die empfindlichen Vögel ihr Gelege aufgeben lassen, auch wenn die Brut schon weit vorangeschritten war.