Der Graureiher ist einer der geduldigsten Vögel am City-See. Auf der Suche nach einem Häppchen verharrt er meist regungslos auf einem Ast oder im Schilf. Mit etwas Glück kann man ihn beim Fischfang beobachten. Fisch ist aber nur ein Teil seines Nahrungsspektrums – auch Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Insekten und sonstiges Getier stehen auf seinem Speiseplan.
Graureiher besitzen nur eine verkümmerte Bürzeldrüse. Sie pflegen ihre Federn mit Hilfe der Puderfedern an ihrer Brust – die ständig nachwachsenden langen Federn zerfallen am Ende zu Staub. Dieser Staub wird mit dem Schnabel ins Gefieder gerieben und macht es wasserabweisend.
Der Graureiher hat einen dolchartigen Schnabel, den er sehr präzise einsetzt. Mit Hochgeschwindigkeit schlägt er zu und lässt sein Beutetier im Schnabel zappeln. Sollte man in die Verlegenheit kommen, einen verletzten Graureiher fangen zu wollen, so sollte man dies nur mit Gesichtsschutz tun – denn sie setzen sich mit der gleichen Zielsicherheit ihres Schnabels gegen einen Zugriff zur Wehr, mit dem sie einen Fisch aus dem Wasser holen.
Erwachsene Graureiher haben im Prachtkleid zwei auffallend schöne Schmuckfedern am Kopf.
Eine weiße Stirn weist auf den erwachsenden Vogel hin. Jugendliche Vögel haben eine graue Stirn.
Nur in der Paarungszeit ist der Schnabel komplett orange.
Ein beliebter Ruheort des Graureihers sind die Buri-Kühe auf der City-See-Insel, daher nennen wir ihn auch gerne den „Kuhreiher“.
Reiher brüten gerne in Kolonien. Eine solche Kolonie findet man zum Beispiel im Stadtpark Bottrop oder am Ümminger See in Bochum. Ein einzelnes Brutpaar zog lange im nahe gelegenen Volkspark seine Küken groß. Mit dem Einzug eines Angelvereins dort verschwanden plötzlich die Nester der Graureiher…
Am City-See gab es noch keine Brutversuche.