Eisvogel

Eisvogel im Schilf am City-See

Der Eisvogel wird auch als der fliegende Diamant bezeichnet. Da er ziemlich klein ist, kann man ihn am besten mit einem Fernglas beobachten.

Der Rücken schimmert blau, die Unterseite ist rostbraun. Mit seinem langen Schnabel holt er kleine Fische, Insekten und Kaulquappen aus dem See.

Der Eisvogel sucht sich einen Ast als Ansitz, der nicht mehr als einen Meter über der Wasseroberfläche steckt. Von dort aus schaut er ins Wasser und beobachtet den Fischbestand. Ob er einem Polfilter gleich die Spiegelungen vom Wasser ausfiltern kann, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden.

Hat er einen Fisch ins Visier genommen, schnellt er mit dem langen Schnabel voran – wie eine Harpune – ins Wasser. In vielen Fällen kommt er ohne Beute aus dem Wasser. Aber manchmal sieht man auch einen Fisch in seinem Schnabel zappeln!

Der im Schnabel zappelnde Fisch wird dann mit Schlägen gegen einen Ast betäubt. Wenn der Fisch sich nicht mehr regt, schluckt der Eisvogel seine Beute herunter – mit dem Kopf voran, denn „entgegen der Fahrtrichtung“ rutscht er nicht gut.

Am Schnabel kann man erkennen, ob man Herrn oder Frau Eisvogel vor sich hat. Frau Eisvogel hat einen orangefarbenen Unterschnabel, Herr Eisvogel einen komplett schwarzen Schnabel.

Zum Brüten braucht der Eisi Steilwände, in die er eine Bruthöhle graben kann. Da diese Gegebenheiten am City-See nicht vorhanden sind, ist er hier kein Brutvogel. Er kommt lediglich, um seinen Hunger zu stillen und ist dann wieder verschwunden.

Es gibt Zeiten, da ist er täglich zu sehen und dann wieder wochenlang gar nicht. 2018 konnten mehrfach zwei Eisvögel in dichter Folge fliegend gesichtet werden. Da nur die „blauen Blitze“ erspäht wurden und maximal gleichzeitig ein einzelner „Vogel auf Ast“, bleibt offen, ob es sich dabei um ein Paar gehandelt haben könnte.

Bruthöhlen wurden im Schlosspark Herten, im Naturschutzgebiet Burg (Marl-Sinsen) und evt. im Volkspark gesichtet. Auch an der Lippe und an der Ruhr brütet er. Werden Bruthöhlen bekannt, stehen nicht selten viele Fotografen mit Stativen und langen Teleobjektiven in der Nähe, denn der hübsche Eisvogel ist ein sehr beliebtes Fotomotiv.

Da der „Eisi“ eine große Fluchtdistanz zum Menschen einhält, sind formatfüllende Fotos (Nahaufnahmen) am City-See noch nicht gelungen. So zeige ich hier den „Vogel im Lebensraum“ – viel Raum, wenig Vogel, aber genau das spiegelt die Beobachtungssituation vor Ort wider.