Elster

Elster

Auch die Elster gehört zu unseren City-See Anwohnern.

Obwohl sie schön bunt und schillernd daherkommt, ist sie ein waschechter Rabenvogel. Aber auch ein Singvogel. Sie hat einen ganz typischen Warnruf, das sogenannte „Schäckern“ . Rabenvögel singen vielleicht nicht besonders schön für unsere Ohren, aber sie haben viele verschiedene Kontaktlaute, und es lohnt sich, ihnen aufmerksam zuzuhören.

Außer der Stimme ist ihr sehr langer Schwanz auffallend. Sogar im Flug kann man die Elster ganz eindeutig anhand der schwarz-weißen Flügel und dem außergewöhnlich langen Schwanz bestimmen.

Ein hübscher Vogel, deren Partner ein Leben lang zusammenbleiben und ihre Kinder fürsorglich aufziehen. Die Bezeichnung „Rabeneltern“ kann man streng genommen nur als Kompliment auffassen.

Auf dem Foto oben sehen wir eine ruhende Elster auf der Bronzeplastik „Das ruhende Blatt“ von Hans Arp und eine Elster im Gras davor. Die Plastik ist beweglich und nicht immer ruhend: Kinder benutzen die Skulptur hin und wieder als Karussell. Im Hintergrund auf der Insel sind die bunten Buri Kühe „Dorothee und Niggel“ zu sehen, die jedes Jahr beim groß aufgezogenen „Almauftrieb“ dorthin gestellt werden. 

Der City-See ist ein gut verteidigtes Brutrevier eines Elsternpaares. Sie brüten in Kugelnestern, die sie in hohe Bäume bauen. Ein Elsternnest ist überdacht mit seitlichem Eingang. Der Boden wird mit Lehm ausgekleidet. Das Elsternpaar bzw. der Familienverband ist fast immer zusammen unterwegs und duldet keine weiteren Elstern in ihrem Brutrevier.

Im Winter lösen sich die Familienverbände auf. Die Kinder müssen den See verlassen und werden sich einem Junggesellentrupp anschließen, die Eltern bleiben am Ort.

Wie die Eichhörnchen legen sich auch die Elstern Nahrungsdepots an. Sie verstecken Vorräte und achten peinlich darauf, dass sie hierbei nicht beobachtet werden. Während die Eichhörnchen sich kaum noch an ihre Verstecke erinnern und eher zufällig wieder darauf stoßen, können die Elstern sich ganz genau an ihre Verstecke erinnern. Sie haben ein ausgeprägtes Gedächtnis für Orte.

Elstern erkennen sich im Spiegel. Wellensittiche vermuten in ihrem Spiegelbild einen anderen Vogel, den Elstern ist es jedoch ganz bewusst, dass sie sich selbst dort sehen. Sie haben tatsächlich ein „Selbstbewusstsein“.


Gute Vögel, böse Vögel?

Viele Menschen halten die Elster für einen „bösen“ Vogel. Man wirft ihr vor, die Eier und Küken anderer Vögel zu „stehlen“, nicht selten fordert man die Tötung und Bekämpfung dieser Missetäter.

Richtig ist: Genau das gleiche tut der hübsche Buntspecht, das süße Eichhörnchen und der kleine putzige Igel. Auch die Freigänger Hauskatze tötet Vögel – nicht aus Hunger, sondern als Zeitvertreib. Noch nie hat jemand gefordert, diese Tiere zu töten, weil sie Eier und Küken auf dem Speise- oder Spielplan stehen haben – denn sie sind bunter, beliebter und viel süßer als die Elster. Deshalb ist auch nicht richtig, gegen die Elster zu wettern.

Jeder Vogel hat seine Lebensberechtigung. Die Einteilung in „Gut und Böse“ ist völlig fehl am Platz!